Private Equity

16.02.15

Im Mittelstand – viel besser als sein Ruf

Kontrollverlust, Sparzwang, Zerschlagung: Viele Mittelständler fürchten die Finanzierung durch Finanzinvestoren. Dabei bieten sie neben frischem Kapital auch Wissen und Netzwerke.
Ihr schlechter Ruf ist zu einem großen Teil auf die Praxis zurückzuführen, die Deals mit Krediten zu finanzieren und diese den gekauften Unternehmen aufzubürden. Die Zinslast werde dann unter anderem durch Kostendruck und Arbeitsplatzabbau gestemmt, so die Kritik. Doch angesichts des „billigen Geldes“, mit dem die Europäische Zentralbank derzeit im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise die Märkte flutet, wird sich dieses Geschäftsmodell ändern. Das niedrige Zinsniveau sorgt für günstiges Kapital. Und Deutschland – speziell der deutsche Mittelstand – gilt bei Investoren derzeit als der attraktivste Markt für Private Equity-Investitionen in Westeuropa.

Private Equity ist ...
Beteiligungskapital, das private oder institutionelle Investoren nicht börsennotierten Unternehmen in Form von wirtschaftlichem Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln zur Verfügung stellen. Als Oberbegriff umfasst Private Equity neben Venture Capital auch Mezzanine-Finanzierungsinstrumente und Buyouts.

  • Mit Venture Capital (Risikokapital, Wagniskapital) beteiligen sich Kapitalgeber – zeitlich begrenzt – an zumeist jungen, innovativen, nicht börsennotierten Unternehmen, die sich trotz unzureichender laufender Ertragskraft durch ein überdurchschnittliches Wachstumspotenzial auszeichnen. Die Wagnisfinanciers stellen jungen Wachstumsunternehmen in der Regel nicht nur Kapital zur Verfügung, sondern beraten sie auch.

  • Eine Mezzanine-Finanzierung enthält sowohl Eigen- wie auch Fremdkapitalelemente. Die Praxis kennt eine Vielzahl von Gestaltungen: z.B. in Form von typisch oder atypisch stillen Beteiligungen, Genussscheinen oder Wandel-/Optionsanleihen. Abhängig von ihrer Form und Ausgestaltung werden Mezzanine-Finanzierungsinstrumente bilanziell entweder dem Eigenkapital oder dem Fremdkapital zugerechnet.

  • Es gibt verschiedene Arten von Buyouts. Bei einem Management-Buy-out z.B. werden ein Unternehmen oder Unternehmensteile vom im Unternehmen tätigen Management erworben, in der Regel mithilfe von Private Equity-Investoren.

Mit der Bereitstellung von Private Equity werden überwiegend langfristige Ziele verfolgt. Gründe für den Verkauf an Privat Equity-Investoren gibt es viele. Sie reichen von der Frühphasenfinanzierung über die Expansions- und Wachstumsfinanzierung bis hin zu besonderen Finanzierungsanlässen wie: Börsengang, Restrukturierungen (z.B. Gesellschafterwechsel), Unternehmensübernahme, Unternehmenssanierung.

Mittelständische Unternehmen entdecken allmählich die Vorteile, ...
die mit dem Einstieg von Finanzinvestoren einhergehen können, wie eine PwC-Studie zeigt. Die berüchtigte „Heuschrecke" jedenfalls hat für die meisten der befragten Unternehmen offenkundig ihren Schrecken verloren. Im Gegenteil: Gut 60 Prozent könnten sich die Beteiligung eines Private Equity-Gesellschafters vorstellen, bei knapp sechs Prozent sind bereits Finanzinvestoren an Bord.

Die wichtigsten Argumente für Private Equity

  • Zugang zum Kapitalmarkt als attraktive Alternative zum Bankkredit: Wegen Basel III werden die  Banken bei der Mittelstandsfinanzierung höhere Anforderungen stellen müssen. In der aktuellen Niedrigzinsphase können viele Unternehmen zwar einen Risikoaufschlag bei Krediten verkraften, bei einer Normalisierung des Zinsniveaus könnten Bankkredite aber zu teuer werden. Private Equity ist dann eine attraktive Alternative.

  • Positive Auswirkung auf das Rating Ihres Unternehmens und damit Erweiterung Ihrer Finanzierungsmöglichkeiten: Private Equity wird nicht börsennotierten Unternehmen von privaten oder institutionellen Investoren in Form von wirtschaftlichem Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln zur Verfügung gestellt. Dabei wird in der Regel auf die Stellung von Sicherheiten verzichtet. Dies stärkt die Eigenkapitalquote und verbessert die Bonität Ihres Unternehmens, was wiederum positive Auswirkungen auf Ihr Unternehmensrating hat, und es Ihnen ermöglicht, weiteres Fremdkapital aufzunehmen – falls notwendig.

  • Know how und Kontakte der Investoren: Private Equity beinhaltet immer auch ein Betreuungs- und Beratungsangebot, abhängig vom Entwicklungsstand des kapital-nehmenden Unternehmens. Mit dem Einstieg von Investoren eröffnen sich in der Regel neue Möglichkeiten für das Unternehmen: Erschließung neuer Märkte, Entwicklung neuer Produkte, Akquisition von Wettbewerbsunternehmen und vieles mehr.

  • Steigende Kurse: Investments in Aktiengesellschaften, die von Finanzinvestoren an die Börse gebracht wurden, haben in den vergangenen Jahren eine überdurchschnittlich hohe Rendite erzielt, wie eine Kurzstudie der PwC zeigt. Entscheidend ist offenbar, dass Finanzinvestoren auch nach einem Börsengang noch „an Bord“ bleiben. Damit signalisieren sie dem Aktienmarkt, dass sie an das Unternehmen glauben. Hinzu kommt, dass die Management-Expertise der Finanzinvestoren bei einer Beteiligung dem Unternehmen längerfristig zur Verfügung steht, was sich positiv auf die Performance auswirkt.

Unsere Beratungsleistungen umfassen den gesamten Lebenszyklus einer Investition. Sprechen Sie uns an! Wir sind Ihre Schnittstelle in ein Netzwerk kompetenter Partner.

Dr. Udo Mösta
Geschäftsführer DR.UM Consulting GmbH
Telefon: +49 (0) 2373 98 19 150
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