Mergers & Acquisitions im Mittelstand

14.03.16

Wieder aktuell, aber nicht dasselbe wie in Großunternehmen

2015 war ein Rekordjahr für die M&A-Branche. Niemals zuvor war die Summe aller M&A-Geschäfte so hoch: Der Wert aller Zusammenschlüsse belief sich auf 4,3 Billionen Dollar. Zwar waren es vor allem die Megadeals in den USA und Asien, die dieses Volumen zusammenkommen ließen. Doch auch viele wirtschaftlich prosperierende Mittelständler haben M&A für externes Unternehmenswachstum genutzt. Die äußeren Bedingungen jedenfalls sind ideal: Preiswerte Finanzierungsmöglichkeiten, dank niedriger Zinsen, reichlich vorhandene Liquiditätsreserven, die investiert werden wollen, und viele interessante Übernahmeziele.

M&A im Mittelstand sind nicht dasselbe ...
wie M&A in Großunternehmen. Im Mittelstand haben wir es eher mit Unternehmenskooperationen und Unternehmensvereinigungen zu tun – beides Alternativen zum meist bevorzugten, jedoch relativ langsamen organischen Wachstum.

  • Bei Unternehmenskooperationen bleiben die beteiligten Partner wirtschaftlich weitgehend selbständig.
  • Bei Unternehmensvereinigungen (M&A) verliert mindestens ein beteiligter Partner seine wirtschaftliche Unabhängigkeit. Mergers entsprechen hierbei weitgehend dem deutschen Begriff Fusion: Zwei oder mehr zuvor rechtlich selbständige Unternehmen werden zu einer, später rechtlich selbständigen Einheit verschmolzen. Acquisitions (vergleichbar mit der deutschen Akquisition) beschreiben die Übernahme der Kontrolle über ein zuvor unabhängiges und selbständiges Unternehmen.

Arten von M&A-Transaktionen
Unternehmensübernahmen lassen sich prinzipiell auf zwei Arten durchführen: durch einen „Asset Deal“ (Kauf von Vermögensgegenständen) oder einen „Share Deal“ (Kauf von Anteilen). Die meisten Transaktionen im Mittelstand sind Asset Deals. Denn mittelständische Unternehmen sind überwiegend an speziellen Technologien und Innovationen interessiert.

Mit M&A im Mittelstand verfolgte Ziele
M&A werden immer mehr zum mittelständischen Alltag. Und die Relevanz wird zunehmen. Die strategischen Ziele, die Sie mit einer M&A-Transaktion verfolgen können, reichen von der Nachfolgeregelung bis zur internationalen Expansionsstrategie, um den eigenen Marktanteil zu verbessern. Sie können über Zukäufe Ihre Produktpalette sinnvoll ergänzen, sich Zugang zu neuen Kunden verschaffen oder sich Ressourcen und Kompetenz (z.B. gut ausgebildetes Personal) sichern, die Ihnen selbst nicht vorliegen.

Der M&A-Prozess
Im Idealfall wird nach einer Suchphase eine M&A-Strategie erstellt. In der Praxis entfällt die Suchphase häufig, wenn der Mittelständler seine Position im Markt durch die Übernahme eines direkten Wettbewerbers verbessern will. Ist das Zielunternehmen gefunden, muss es angesprochen werden. Das können Sie selbst tun oder einen Mittler (Berater, Bank oder privater Kontakt) einschalten. Anschließend bekunden Sie Ihre Absicht über einen „Letter of Intent“ (LOI).

Über die darauf folgenden Due Diligence-Prüfungen (engl. „notwendige Sorgfalt“) werden die mit dem Akquisitionsobjekt verbundenen Chancen und Risiken identifiziert und quantifiziert, um diese bei den Kaufpreis- und Vertragsverhandlungen sowie der Planung der Unternehmensintegration zu berücksichtigen.

Haben sich die Beteiligten auf den Kaufpreis geeinigt, ist die Bezahlung zu regeln. Der Kaufpreis kann bar oder durch Übertragung von Anteilen gezahlt werden. Zur Finanzierung kommen Eigenmittel (Cashflow, thesaurierte Gewinne, liquide Mittel, transferierte Vermögenswerte, Kapitalerhöhung) oder Fremdmittel (Kredite, Gesellschafterdarlehen, Anleihen, Verkäuferdarlehen, öffentliche Mittel, Schuldscheine etc.) in Frage. Für die meisten Transaktionen muss ein externer Partner hinzugezogen werden. Dies kann – durchaus bankenunabhängig – ein neuer Investor oder ein Kreditgeber sein.

Auch nach Abschluss der Transaktion bleibt der M&A-Prozess für die meisten Unternehmen hoch spannend. Entscheidender Erfolgsfaktor ist das Erkennen der relevanten Synergie-, Struktur- oder People-Risiken (Stichwort Unternehmenskultur) bereits im Rahmen der Due Diligence. Daraus abgeleitet wird dann ein konkreter Maßnahmenplan, mit einer klaren Zuordnung von Verantwortungen und Zeitvorgaben.

Mit einem professionellen Prozessmanagement und in konstruktiver Atmosphäre können Sie wesentliche Hürden wie Kommunikation und Kaufpreisfindung rechtzeitig regeln. Eine intelligente Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI) und die frühzeitige Diskussion möglicher Deal Breaker bauen nicht nur die gegenseitige Vertrauensbasis aus, sondern stärken auch Ihre Verhandlungsposition.

Wir begleiten Sie während des gesamten Prozesses, sind Ihre Schnittstelle in ein Netzwerk kompetenter Partner und finden die für Ihr Unternehmen passende Finanzierungslösung. Sprechen Sie uns an!

Dr. Udo Mösta
Geschäftsführer DR.UM Consulting GmbH
Telefon: +49 (0) 2373 / 98 19 150
Telefax: +49 (0) 2373 / 98 19 15-09
Mobil: +49 (0) 175 / 724 79 59
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